Zu Hause im steirischen Apfelland  

EVELINA ist eine neue Apfelsorte, die seit ein paar Jahren von ausgewählten steirischen Obstbaubetrieben angepflanzt wird. Zum Beispiel von der Familie Pfingstl, deren Obstgärten nahe der Riegersburg liegen.

Ein rosa Schleier breitet sich über die jungen Apfelbäumchen. „Ja, EVELINA Blüten sind ganz besonders schön“, sagt Bernhard Pfingstl, auf seinem Rundgang. Ins strahlende Weiß der Blütenblätter mischen sich nämlich kleine rote Tupfer und verraten, dass da im Herbst knallrote Früchte an den Bäumen hängen werden. „Heute morgen war der Duft noch ganz zart“, erzählt er, während er durch die Baumreihen geht, „aber verlockend genug, um die Wildbienen anzuziehen.“ Mit jedem Grad mehr, wird der Duft und der Flugverkehr der Bienen intensiver. Frühling im oststeirischen Apfelparadies, dort wo EVELINA zu Hause ist.
Vor einigen Jahren hat der Landwirt, der Hof und Obstgarten von seinen Eltern übernommen hat, die ersten EVELINA Bäumchen gepflanzt. “Wir wollten einfach was Neues probieren”, erinnern sich Bernhard und seine Frau Martina. Sie suchten nach einer Apfelsorte, „die gut schmeckt, gut lagerfähig ist und gut zu uns passt.” Soll heißen, eine tolerante Sorte, die wenig Pflanzenschutz braucht, und weniger anfällig gegen die Pilzkrankheiten ist, die aufgrund der veränderten Wetterbedingungen der letzten Jahren zunehmen.

Bäuerin und Bauer mit Leib und Seele
Die guten Erfahrungen mit der Apfelsorte bestärkten das junge Paar Jahr für Jahr weitere Jungbäume auszupflanzen. Heuer im Frühling war ihr Kontingent erschöpft. Denn Obstbaubetriebe, die den Markenapfel anbauen wollten, erhalten nur eine limitierte Anzahl von Jungpflanzen. Und nur dann, wenn sie hohe Qualitätsstandards erfüllen. Selbstverständlich für die Pfingstls: „Wir sind mit dem AMA-Gütesiegel zertifiziert, dieses weltweit gültige Gütesiegel schließt laufende Kontrollen ein.“
Der Obstbaubetrieb bei Riegersburg ist einer von insgesamt 112 steirischen Betrieben, die eine Fläche von etwa 220 ha mit EVELINA Äpfeln bewirtschaften. „Ich bin Landwirt mit Leib und Seele“, sagt Berhard Pfingstl und auch Martina ist „froh, in der Natur zu arbeiten“. Wir ihr Mann ist sie selbst in einer Landwirtschaft aufgewachsen. „Und mir hat die Arbeit immer getaugt. Silo, Stallarbeit, Schweine, Kühe. Einfach alles.“

Liebe zum Land
Dennoch entschied sie sich zunächst für die Arbeit im Büro einer Grazer Steuerberatung. Der Liebe wegen kam sie wieder zurück aufs Land. „Ich habe erst bei der Ernte mitgeholfen und bin langsam wieder reingewachsen“, erzählt Martina. Mit ihrer Ausdauer hat sie beeindruckt – und blieb. Ihre Aufgabe? „Eigentlich alles. Ausdünnen, beim Ernten helfen, Erntehelfer einschulen, Bäume setzen“, schildert die Bäuerin die vielfältigen Tätigkeiten, die sie sich mit ihrem Mann und den Schwiegereltern teilt. Aber auch das Know-how, das sie in der Steuerberatungskanzlei gesammelt hat, ist bei der Administration und Dokumentation eines modernen Landwirtschaftsbetriebs von Vorteil. Einen weiteren Vorteil, den die beiden an ihrer Arbeit schätzen: „Unsere Kinder wachsen in der Natur auf und wir sind immer in ihrer Nähe.“ Und wenn sie selbst stark beschäftigt sind? Dann gibt es glücklicherweise noch Großeltern im Nachbarhaus.

„Du hast kein Backup in der Natur“
Die körperliche Arbeit strenge beide weniger an, sagen sie. Wesentlich schwieriger seien der wirtschaftliche Druck und die Kapriolen der Natur. „Du hast kein Backup in der Natur.“ Früher einmal habe man die Eisheiligen Mitte Mai gefürchtet, heute zittere man wegen Hagel und Spätfrösten. Nach den furchtbaren Frostschäden der letzten Jahre hat Bernhard Pfingstl daher einen Teich in der Mulde am Fuß des Obstgartens angelegt, um das Regenwasser für die Frostberegnung zu sammeln. Heuer im März hat sich die Anstrengung bereits gelohnt: Die Blüten wurden mit einem feinen Wassernebel besprüht. Das Wasser friert und umhüllt Baum und Blüten mit einer Eisschicht. Die Energie, die dabei frei wird, legt sich schützend und wärmend um die Pflanzen. „Ja, so ist es eben mit einem empfindlichen Naturprodukt wie dem Apfel“, meint der Obstbauer.